Diese Woche einmal nichts aus meinem Arbeitsalltag, sondern aus der Rubrik „Vermischtes“.

„Welches Schweinderl hätten´s denn gern?“  Die reiferen unter meinen Lesern kennen diese Frage. Robert Lembke stellte sie in seiner legendären Ratesendung „Wer bin ich?“ Ein vierköpfiges Team musste mit bis zu zehn Fragen den Beruf eines Kandidaten herausfinden, dieser musste zu Beginn eine berufstypische Bewegung ausführen. Für jede Frage, die nicht zum Ziel führte, wurden dem Kandidaten 5 DM in das Sparschwein gesteckt. Mit seiner Antwort auf die oben gestellte Frage bestimmte der Kandidat die Farbe seines Schweins.

Die Schweinderl-Frage stellte ich mir am Wochenende, als ich das Gewinnspiel der Süddeutschen Zeitung zum 35. Geburtstag des SZ-Magazins entdeckte. Gefeiert wird das mit 35 besonderen Preisen, alles Unikate. Voraussetzung ist allerdings, dass man mindestens 10 € an eine von drei vorgegebenen gemeinnützigen Organisationen spendet.

Sie werden das kennen, es gibt ja nicht nur Dinge die man haben möchte. Sondern auch Menschen, die man im Zug oder Flieger explizit nicht neben sich haben will. Oder Gegenstände, die man auf keinen Fall besitzen möchte. So auch hier.

„Bratwürste grillen mit Uli Hoeneß“ zum Beispiel möchte ich nicht gewinnen. Schließlich bin ich Anhänger der rivalisierenden „Löwen“ von 1860. Bei „Tischtennis spielen mit Günter Wallraff“ hätte ich Angst, dass das gar nicht Wallraff ist, sondern der ehemalige Spitzenspieler Timo Boll und das ganze Vergnügen bereits nach zehn Minuten beendet wäre. Und auch die Geigenstunde bei Julia Fischer müsste ich ablehnen, ich will die Weltklasse-Violinistin nicht zur Verzweiflung bringen.

Mit „Ins Kolosseum mit Tod´s“ hingegen wäre ich sehr einverstanden, ebenso mit der „Venedig-Führung mit Lorenzo Vitturi“. „Bier selbst brauen bei Giesinger Bräu“ wäre mir lieber als „Weinlese und Weinprobe“ auf dem Weingut Keller in Rheinhessen. Denn Weinlese ist wirklich harte Arbeit. Bei der Brauerei hingegen wird der Gewinner auf die Waage gestellt und sein Körpergewicht in Giesinger Bierspezialitäten aufgewogen.

Aber welcher Gewinn ist nun mein Liebling? Die „Verwandlung mit den Münchner Kammerspielen“? Die versprechen, den Gewinner mit den Mitteln des Theaters so zu verändern, dass dieser Mensch sich nicht wiedererkennt. Naja, das tue ich manchmal auch ohne die Mittel des Theaters…

Ich habs: „Die Playlist von Matthias Brandt“. Eine Playlist, die viele seiner Favoriten beinhaltet, aber auch die des Gewinners berücksichtig, verspricht die Auslobung. Ein kluger Kopf und ein toller Schauspieler, ja, diese Playlist wäre wirklich ein Gewinn für mich.

Jetzt muss ich nur noch spenden. Nachdem ich bereits Glück in der Liebe habe, muss sich zusätzlich Glück im Spiel einstellen. Das Sprichwort, dass das eine das andere ausschließt, muss außer Kraft gesetzt werden. Und dann muss die Glücksfee für mich nur noch Gewinn Nummer 23 ziehen. Und nicht…