Wenn KI viele Berufe überflüssig machen wird, dann muss man sich einen Beruf suchen, den KI noch nicht kennt. Dann kann sie einen auch nicht überflüssig machen, logo. Hier drei Vorschläge.

Der Scheidungsplaner

Der Tag der Befreiung und niemand feiert mit einem. Das ist nicht schön. Hochzeitsplaner gibt es wie Sand am Meer, Scheidungsplaner noch nicht. Dabei könnten die zu einem schönen Scheidungstag beitragen. Zum Beispiel ein paar Freunde zusammentrommeln, nicht irgendwelche, sondern bevorzugt die, die bereits damals, also vor z. B. 13 Jahren, bei der Hochzeit dabei waren. Vielleicht sind von denen auch schon ein paar geschieden, sodass dann nicht alle mehr kommen. Aber doch einige. Und ganz wichtig: Die Trauzeugin oder der Trauzeuge. 

Vielleicht will man stattdessen lieber mit jemandem, der einfach nur zuhört und nickt, bei Kerzenlicht ein, zwei Flaschen schweren Rotweins trinken. Dafür hat der Scheidungsplaner sicherlich ein paar geeignete Personen in der Datei. Und für andere Ideen gewiss auch.

Der Getränkeverweigerer

Zugegeben, den Beruf gab es schon mal, nämlich in Schweden. Wer je dort war, kennt „Systembolaget“. Jene Geschäfte, in denen exklusiv der starke Alkohol verkauft wird. Der beginnt nach schwedischen Maßstäben bereits bei den 4 % eines Bieres. Früher besaß jeder Schwede ein Heft, in den der Systembolaget-Verkäufer dessen Einkäufe eintrug. Nicht nur das, er kontrollierte sie auch. Und riet bei zu vielen Einträgen vom weiteren Kauf ab. Oder verweigerte ihn sogar. Für die Verkäufer existierte ein Bonussystem, je weniger sie verkauften, desto höher der Bonus. Wäre auch eine tolle Idee hier. Bayern würde den Beruf vermutlich nicht zulassen.

Der Feel Bad Manager

Wodurch entsteht Feuer? Durch Reibung natürlich. Kann also Feuer entstehen, wenn alle Mitarbeiter von einem Feel Good Manager in Lenor gebadet wurden? Nein! Da hilft nur der Feel Bad Manager. Der nimmt in der Abteilungsküche schon mal einen fremden Joghurt aus dem Kühlschrank, isst ihn schnell auf und drapiert den leeren Plastikbecker ganz oben auf den Müll. Da ist in der nächsten Mittagspause für Stimmung gesorgt. 

Oder er steckt jemandem auf dem Flur ganz vertraulich, was seine Kollegen über ihn denken: „Habe ich gehört. Aber das nur unter uns.“ Oder lässt durchblicken, dass bestimmte Entscheidungen im Bett vom Chef oder der Chefin gefällt werden, man solle sich also nicht wundern. Das schafft Reibungen, die erzeugen reichlich Energie und die führt zu mehr Arbeitseinsatz und besseren Ergebnissen. Perfekt.

In der „Titanic“ las ich vor vielen Jahren einmal von dem Beruf „Augenausdrücker in der Fischbratküche“. Den möchte ich hier aber nicht ausführlicher darstellen.