Elon Musk hat einen Sohn namens X Æ A-Xi, Angelina Jolies und Brad Pitts Tochter heißt Vivienne Marcheline. Tja, und wir in Deutschland gönnen uns z. B. Jimi Blue. Ungewöhnliche Vornamen schaffen Aufmerksamkeit, können zu Vorteilen ebenso führen wie zu Nachteilen, sagen zuweilen einiges über die Eltern aus und provozieren gerne Vorurteile.
Dass sich ein Personalberater mit dem Thema „Vornamen“ beschäftigt, kann vor diesem Hintergrund nicht überraschen. Was passiert, wenn sich Jaqueline und Kevin bewerben, um einmal die gängigsten Klischees zu erwähnen? Genau, das geht wohl jedem so. Gute Personalberater und -verantwortliche lassen sich davon allerdings nicht beirren. Sie behandeln die beiden so vorurteilsfrei wie sie es bei Frauke und Felix tun.
In Deutschland ist die Namensvergabe stärker reguliert als z. B. in den USA. Dennoch gibt es hier Jungs mit Namen wie Fuchur oder Klekih-Petra. Da waren die einen Eltern Fans von „Die unendliche Geschichte“ und die anderen von Karl May. Das kann ich noch nachvollziehen. Aber so ein Name kann sich später auch als Hypothek erweisen. Wie etwa die Mädchennamen Dilda, Praline oder Ygritte. Oder die Jungsnamen Sheriff, Don Hugo oder Aristoteles.
Eine dänische Namensexpertin hat nun einen neuen Trend entdeckt. Mit dem wollen zum einen Eltern ihre Naturverbundenheit demonstrieren. Zum anderen beantragen aber auch Erwachsene eine Namensänderung, um ihr Klimabewusstsein zu zeigen. Gewählt werden die Namen aus den Bereichen Pflanzen, Tiere und Wetter. Und so heißen manchen Dänen nun Nælde (Brennnessel), Bønne (Bohne), Ærteblomst (Erbsenblüte), Sne (Schnee), Bi (Biene) oder Svale (Schwalbe). Beliebt sind auch Kastanje und Lyn (Blitz).
Laut der Forscherin Birgit Eggert sind die Quellen dieser Namenswahl bestimmte Milieus. Es sind die kreativen Kreise der Großstadt sowie die Ökodörfer und Wohngemeinschaften auf dem Lande. In diesen Kreisen würde schon ein besonderer Vorname erwartet, um die Zugehörigkeit zu unterstreichen. Gerne werden diese Namen auch nur als Zweitnamen gegeben. Vielleicht sicherheitshalber.
Nun fühle ich mich auch sehr naturverbunden. Vielleicht sollte ich deshalb meinen Vornamen gegen eins meiner beiden Lieblingskräuter eintauschen. Dill Scherping klingt noch etwas gewöhnungsbedürftig. Und Basilikum Scherping? Passt irgendwie auch nicht, oder?
Das ist auch nicht weiter schlimm, denn den kreativen Milieus gehöre ich eh nicht an. Jan bleibt Jan.