Für viele meiner Kunden und Kandidaten ist die Frage „Home-Office oder zurück ins Büro?“ momentan ganz wichtig. Von den Vertrieblern höre ich eigentlich nur Begeisterung, endlich wieder im Feld, endlich wieder beim Kunden zu sein. Ja, mancher Erstkontakt würde nun zunächst über eine Webpräsentation laufen. Aber das sei auch in Ordnung, weil so unrentable Reise minimiert würden. Aber dann würde man sich wieder Aug´ in Aug´ gegenüber sitzen. Endlich.

Ähnlich äußerte sich eine Führungskraft einer Werbeagentur. Dort lebe man von gemeinschaftlicher kreativer Arbeit, von gemeinsamem Denken, Herumspinnen, Entwerfen und Verwerfen, Lösungen entwickeln. So ein Arbeiten sei mit Teams oder Zoom nicht möglich und die Rückkehr aller ins Büro lebensnotwendig.

Ganz anders ist das Stimmungsbild bei den ITlern. Dort erwartet man teilweises oder komplettes Home-Office, ja man fordert es sogar. Oft stellen IT-Kandidaten zuerst die Frage nach Home-Office und Vier-Tage-Woche, bevor sie sich überhaupt auf ein vertiefendes Gespräch einlassen.

Ich denke, ohne ein zwischenmenschliches Miteinander funktioniert das Arbeitsleben nicht. Den Kollegen nebenan mal schnell um Rat fragen, das vertrauliche Gespräch mit der Chefin, die spontane Projektarbeit mit dem Team, der Flurfunk und das Kantinengetuschel, alles das macht das Arbeitsleben auch aus. Andererseits spart das Home-Office Fahrtzeiten und -kosten sowie Bürofläche, lässt die Gutwilligen effektiver arbeiten, fördert Selbstverantwortung und Selbstdisziplin. 

Und so wird wohl jede Branche und jede Tätigkeit in den nächsten zwei Jahren ihren idealen Weg finden müssen, um die Frage „Home-Office oder Büro?“ für sich beantworten zu können.