Jahresende, Jahresbilanz. Ein jeder zieht in diesen Tagen seine Bilanz des auslaufenden Jahres und denkt über seine Erwartungen für das nächste Jahr nach.
Ich mag mich in diesem Jahr auf ein einziges Thema beschränken. Ich musste und durfte mich in diesem Jahr des Öfteren in Krankenhäusern und Pflegeheimen aufhalten. Wenn man dort mit aufmerksamen Augen sitzt, dann wird einem bewusst, mit welchem unglaublichen Engagement dort Schwestern und Pfleger arbeiten.
Selbstlos und schmerzfrei kümmern sie sich um das Wohlergehen ihnen wildfremder Menschen. Pflegen und trösten sie, haben keine Hemmungen, auch intimste Bereiche zu waschen oder Hinterlassenschaften zu beseitigen. Schieben Nachtschichten, hören sich Lebensgeschichten an, sprechen Mut zu. Und das alles für vergleichsweise kleines Geld.
Ich weiß, Politik ist komplizierter als sich der kleine Jan das vorzustellen vermag. Aber in solchen Momenten denke ich einfach, dass Herr Lauterbach sich lieber um eine gerechte Vergütung dieser Menschen hätte kümmern sollen als um die überflüssige Haschisch-Freigabe. Die hat nur dazu geführt, dass man in der warmen Jahreshälfte an fast jeder Ecke mitkiffen muss. Zu Recht haben die Pflegerinnen und Pfleger bereits während der Coronazeit darauf hingewiesen, dass sie sich von dem Beifall, den sie überall erhalten, nix kaufen können. Sondern nur von einer höheren Entlohnung.
Und dann muss man sich die Schwestern und Pfleger nochmals anschauen und alle ausländischen Kräfte oder die mit Migrationshintergrund gedanklich abziehen. Das Pflegeheim oder das Krankenhaus wäre ziemlich leer. Dieser Gedanke ist mir nicht erst mit der nun entflammten Diskussion um die Rückkehr der Syrer in ihr Heimatland gekommen. Nein, auch schon vorher lag der auf der Hand. Denn es arbeiten ja nicht nur Syrer in diesem Bereich, sondern z. B. auch Türkinnen und Kroaten, Portugiesinnen und Ägypter sowie zahlreiche andere Nationalitäten. Ihre Mitarbeit ist unglaublich wertvoll.
Das Bild zu diesem Blog habe ich am Wochenende auf dem Möllner Weihnachtsmarkt gemacht. Nein, wir müssen die Schwestern und Pfleger nicht knutschen (das wollen die auch gar nicht). Aber etwas Liebe in Form von Dankbarkeit haben sie verdient. Für mehr Geld sind andere zuständig
Ich wünsche allen Lesern schöne Weihnachten, erholsame Feiertage und ein erfüllendes 2025!