Viele werden das Bild vom Besprechungs-Zoo kennen, auf dem typische Meeting-Teilnehmer als Tiere charakterisiert werden. Hier kommt der LinkedIn-Zoo.

Der Igel (all genders)

„Ick bün all hier“ sagt der Igel. Wann immer man LinkedIn öffnet, der Igel ist schon da. Und seine Frau natürlich auch. Igels letzter Beitrag liegt maximal 60 Minuten zurück. Er hat zu allem etwas zu sagen, kein Kommentar ist ihm zu gering. Wenn man nichts von ihm liest, muss man sich Sorgen machen. 

Die Eule (all genders)

Die schlaue Eule sieht LinkedIn als berufliches Netzwerk, in dem man passende Themen anspricht und diskutiert. Die Eule versucht, durch fundierte Texte Aufmerksamkeit zu erlangen. Sie regt an, bringt Menschen zum Nachdenken, stellt Fragen. Sie vermisst mehr sachliche Diskussionen.

Der Pfau (all genders)

Der Pfau weiß sich zu inszenieren. Er ist erfolgreich und gutaussehend. Frau Pfau natürlich auch. Hübsche Geschöpfe sind von Natur aus Sieger. Von ihnen kann es nicht genügend Selfies geben, ob auf Messen oder auf Weltreise, im Büro oder beim Marathon. Für sie gibt es keine Hindernisse, erst recht nicht das Hindernis, alle zwei Tage auf LinkedIn zu posen.

Das Erdmännchen (all genders). 

Das Erdmännchen gilt als eines der sozialsten Tiere der Welt und deshalb ist LinkedIn für das Erdmännchen eine tolle Möglichkeit, sein Netzwerk zu erweitern. Darum wird unermüdlich geschrieben und vernetzt, Kontakte und Follower werden ohne Pause gesammelt. Damit erfüllt es ohne Zweifel den Sinn von LinkedIn. 

Der Hund (all genders)

Es gibt Hunde, die mögen ihre Artgenossen eigentlich, doch sobald sie ganz bestimmte andere sehen, werden sie aggressiv. So auch auf LinkedIn. Die Hunde geben hier gerne politische Statements ab. Politiker A ist unfähig und die BCD die beste Partei weit und breit. Oder umgekehrt. Der Hund ist hier, weil ihm X als Forum zu prollig ist, er aber irgendwo seine politische Meinung loswerden muss. Wenn die jemand nicht teilt, wird der Ton etwas rauer. 

Die Giraffe (all genders)

Das friedlichste Tier der Welt wird seinem Ruf auch auf LinkedIn gerecht. Es veröffentlicht nichts, es kommentiert nichts, es liest und genießt nur und lässt sich ab und an zu einem „Daumen hoch“-Lob oder einem „Glückwunsch und alles Gute“ hinreißen. Nicht anecken und immer den Überblick behalten, die Giraffen sind hier eindeutig in der Mehrzahl. 

Der Fuchs (all genders)

Der Fuchs weiß: LinkedIn ist mein Marktplatz. Er bietet seine Dienste trickreich und unverdrossen an. Versicherungen, Steuersparpläne, Marketingkampagnen für garantiert 100% mehr Umsatz, professionelle Videos zur Selbstdarstellung, SEO gerechte Texte. Wenn man das alles nicht will, hat er bereits einen neuen Plan und versucht es durch die Hintertür: „Hallo, wo bleibt deine Antwort?“

Wen habe ich vergessen?