Da sucht jemand in den sogenannten sozialen Medien einen Job als Fahrer. In seinem Profil kommen auch Schneeflocken- oder Eiszapfen-Emojis vor. Vielleicht im Namen das Wort „Coke“. Und schon weiß der Eingeweihte Bescheid, da ist jemand bereit, als „Weißer Bote“ zu arbeiten. Er ist vorteilhafterweise nicht vorbestraft und fährt ein unauffälliges Auto, um das Kokain diskret zu den Kunden zu bringen.
Ich las darüber in der dänischen Zeitung Politiken, zweifelsohne gibt es diese Dinge auch bei uns. Was der Polizei dabei auffällt und weshalb ich das Thema aufgreife, ist, dass zunehmend junge Leute diese Tätigkeit aufnehmen, die sich in der Ausbildung oder im Studium befinden. Sie kommen mit ihrem Geld nicht aus, weshalb auch immer, und glauben, so auf eine doch harmlose Weise gutes und schnelles Geld verdienen zu können. Schließlich sind sie ja nur die Boten, nicht die Dealer.
Ein Irrtum. Denn inzwischen stehen auch solche Botenfahrten in Dänemark unter Strafe, einige Monate hinter Gittern können das Ergebnis sein. Für die geplante Karriere als Handwerker, Lehrer oder Mediziner nicht von Vorteil.
Andere tarnen sich anders. Der in Dänemark führende Lieferdienst Wolt beschäftigt nur Selbstständige. Die müssen sich ihre Dienstuniform selbst im Netz bestellen. Das ist aber jedem anderen ebenfalls möglich, niemand kann das kontrollieren. Also kaufen sich „Weiße Boten“ Wolt-Klamotten und fahren so getarnt das weiße Pulver aus. Der Lieferdienst ist machtlos, die Polizei aber nach eigenen Angaben nicht ahnungslos.
Jaja, der Arbeitsmarkt treibt zuweilen schon seltsame Blüten. Ein Kollege erzählte mir neulich, dass er in irgendeiner Datenbank über einen Straßenarbeiter gestolpert war, der laut eigener Angabe zu 100 % zu Hause arbeiten möchte. Finde den Fehler.
In Schwerin gibt es gerade mächtigen Ärger am Theater. Sechs Schauspielern hat der Intendant mitgeteilt, dass sie im Sommer 2026 wegen schlechter Leistungen gehen müssen. Darunter auch Jennifer Sabel, die gerade für den Deutschen Schauspielpreis nominiert wurde. Da die beruflichen Perspektiven für Schauspieler derzeit nicht gut sind, überlegt einer der Geschassten, sich zum Lokführer umschulen zu lassen.
Wer ob all der Unwägbarkeiten sicherheitshalber eine Beamtenlaufbahn einschlagen möchte, hat die Rechnung ohne den albanischen Premier Edi Rami gemacht. Der will mehr und mehr Aufgaben der KI übertragen: „Eines Tages könnten wir sogar ein Ministerium haben, das vollständig von künstlicher Intelligenz geleitet wird.“
Dem schloss sich Ex-Minister Ben Blushi an, der behauptete, KI sei besser in der Lage, einen Staat zu leiten, da sie keine Fehler mache, kein Gehalt benötige und nicht korrumpierbar sei.
Ja, statt Merz, Klingbeil und Dobrindt stehen so zukünftig ChatGPT, Gemini und Grok auf dem Wahlzettel. Tolle Aussichten.