Was wäre die Menschheit ohne neue Ideen, ohne den Buchdruck, die Glühlampe oder das iPhone? Vermutlich bereits verkümmert, womöglich gar nicht mehr existent. Wie gut, dass es Menschen gibt, die sich immer wieder neue Gedanken über das Nützliche von morgen machen. Auch wenn nicht jede Idee wirklich zündet.

Im dänischen Holbøl zum Beispiel bietet der Kaufmann ein Prepper-Abo an. Das ist eine Notfall-Kiste, die 24/7 frisch für den Abonnenten bereitsteht. Sie enthält Wasser, Obst, Dosengerichte, Streichhölzer und andere nützliche Dinge für den Krisenfall. Kaufmann Nielsen sagt, sein Lager sei groß genug, um die Boxen zu beherbergen. Umgerechnet kostet das Abo pro Jahr 13,50 € pro Person. Erste Abonnenten und viele Interessenten haben sich bereits gemeldet.

Ein neuer Trend ist auch Hobby Dogging. Da geht man mit einem Stock, der einer Hundeleine gleicht, sowie einem Geschirr an dessen Ende spazieren und tut so, als habe man einen Hund. Der Vorteil ist, dass man keine Kotbeutel mitnehmen und nutzen, nicht zum teuren Tierarzt und auch kein Futter kaufen muss.

Befremdlich klingt die Idee, einen Chatbot als Sexualpartner zu haben. Diese Art digitaler Telefonsex ist rund um die Uhr verfügbar und das Gegenüber ist nie gelangweilt. Anbieter feilen derzeit an der Technik, damit der Bot mittels der Kamera die Emotionen des Menschen erkennen und darauf reagieren kann. Und wenn dann erst einmal die Stimme entsprechend erotisch programmiert werden kann… Da vergisst der erhitzte User schnell, dass hinter dem Bot eine Firma sitzt, die kommerzielle Interessen hat. Oder ein Hacker, der Material für eine Erpressung sammelt.

Eine tolle Idee vermeldet Mercedes. Zusammen mit der Firma 4.screen bietet der Autobauer Firmen Werbung auf dem Autodisplay an, die sich an der Umgebung des Fahrenden orientiert. Sie nähern sich zum Beispiel einem Edeka und schon erscheint statt der Landkarte ein Angebot auf dem Schirm: Edeka hat diese Woche Butter für nur 1,99 €. Das wäre doch ein Grund für einen Halt.

Das werde ich zukünftig auch bei meinen Bewerber-Interviews praktizieren. Ich stelle dem Bewerber eine Frage und bevor er antworten kann, rufe ich „Stopp!“ und halte ihm für 15 Sekunden eine Tafel hin. Auf der steht, dass in dieser Woche beim Baumarkt ganz in der Nähe Akku-Schrauber 20 % günstiger sind. Und kurz bevor ich dem Bewerber verrate, ob er in die nächste Runde kommt, gibt es eine weitere Werbung. Natürlich lasse ich den Baumarkt das bezahlen, der letzte Spot ist selbstverständlich etwas teurer, wie der unmittelbar vor der Tagesschau. Die Idee gefällt mir, auch über Kurz-Videos denke ich bereits nach.

Eine ganz besondere Idee entnahm ich am Wochenende der Süddeutschen Zeitung. Nahe dem niederländischen Vaalserberg hat sich das Ehepaar Vermeulen und Kroese sein kleines Haus auf einer Verkehrsinsel mitten im Kreisverkehr errichtet. Langweilig wird es dort bestimmt nicht.