Am Oster-Wochenende las ich in der „Süddeutschen Zeitung“ einen sehr schlauen Essay von Kathrin Werner über die Arbeits- und Führungskultur nach Pandemie und komplettem Home-Office. Titel: „Schluss mit der Maskerade!“. 

Grundtenor ist: Die letzten zwei Jahre haben vieles radikal verändert. Anzug, weißes Hemd und Krawatte haben endgültig ausgedient, Führungskräfte sind nicht mehr die zuweilen furchteinflößenden Bestimmer. Stattdessen sind Authentizität und Einfühlungsvermögen gefragt. Aber wie gelingt das professionell? 

Ich will hier nicht einen fremden Inhalt klauen, wer die Chance hat den Artikel zu lesen, sollte das wirklich tun https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/professionalitaet-schluss-mit-der-maskerade-1.5566765?reduced=true (hinter einer Bezahlschranke oder Probeabo). Sondern ich möchte nur kurz die Stichworte nennen, um die es hier geht: Fachliche Kompetenz, Sozialverhalten, als Mensch sichtbarer werden, Respekt, gesunde Fehlerkultur, Trennung Beruf und Privates. 

Vieles, was die Autorin als notwendige Veränderung benennt, scheint bereits selbstverständlich, etwa Führung allein durch Macht und Status. Aber aus vielen Gesprächen mit Kandidaten weiß ich, dass es solche Führungskräfte noch gibt, Kathrin Werner nennt sie „dinosaurierhaft“. Auch der Respekt davor, dass jemand anders ist als man selbst oder das Schema F, sollte mittlerweile normal sein. Ich denke da z. B. an Susan Cains erfolgreiches Buch „Still. Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt“ Es erschien bei uns immerhin bereits 2011. Aber auch die Einbindung solcher Menschen ist noch keine Selbstverständlichkeit.

Kathrin Werner listet keine einfachen Lösungen auf, sondern benennt viele Fragestellungen. Sie zeigt so auf, dass viele der oben genannten Stichworte einer individuellen Klärung bedürfen, je nach Person und Betrieb. Ganz wunderbar ist ihre Schlussfolgerung: „Professionell wirkt, wer sich selbst treu bleibt und andere respektiert.“